28.02.2008 / Jayapura, Irian Jaya - Indonesien
Gleiche Insel, neuer Staat. Heute liegen wir vor dem indonesischen Jayapura vor Anker. Westlich des 141 Längengrades gehört die Insel Papua zu Indonesien. Der politische Unterschied ist in Jayapura an vielen Dingen zu erkennen. So ist die Bevölkerung hier in West-Papua nicht mehr außschließlich papuanisch, sondern stark von javanischen und sumatraischen Einwanderern geprägt. Jayapura ist eine Hafenstadt, in der hauptsächlich Kopra verladen wird. Die Stadt wurde 1910 von den Holländern als Verwaltungszentrum gegründet und hieß damals Hollandia. Im zweiten Weltkrieg wurde Jayapura japanischer Stützpunkt und 1944 von den Alliierten befreit. Von 1949 bis 1962 war Jayapura Hauptstadt der niederländischen Kolonie Neuguinea. Die vereinten Nationen stellten die Region 1963 unter indonesische Verwaltung.
Heute ist Jayapura eine eher häßliche Stadt. Der indonesische Teil der Insel ist entwichlungstechnisch klar ein bis zwei Stufen weiter als der östliche Staat Papua-Neuguinea. Hier gibt es mehr Autos, Steinhäuser, Hochhäuser, Fitnessstudios, Mobilfunknetze und leider auch viel viel mehr Dreck und Schmutz. Eben eine wenig attraktive indonesische Stadt.
Wir machen uns mit klapprigen Bussen auf zum Sentani-See. Der See liegt rund 60 Minuten Fahrzeit von der Küste entfernt. Mit bunten Longtailbooten fahren wir über den 9630 ha großen See zu einer der 19 bewohnten Inseln. Die Einwohner der Assey-Insel begrüßen uns mit traditionellen Tänzen. Die kleine Fischerinsel ist wirklich noch eine ursprüngliche Oase im stark indonesisch beeinflußten West-Papua. Der See ist landschaftlich sehr schön und die Fahrt entlang weiterer Seedörfer macht viel Spaß.
Am Nachmittag verlassen wir mit der Europa nicht nur Jayapura, sondern auch die zweitgrößte Insel der Welt. Auf Wiedersehen Papua! Sicher komme ich in das Land mit den freundlichen Menschen nach Papua-Neuguinea zurück. Wir nehmen Kurs Nord auf die Yap Inseln. Heute Nacht überfahren wir den Äquator und Neptun soll zu uns an Bord kommen....
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