25.02.2008 / Tuam - Papua-Neuguinea

Unser heutiges Ziel Tuam war eigentlich im Fahrplan nicht vorgesehen. Der landeskundliche Lektor hat dem Kapitän eine Empfehlung gegeben und so wurde dieser zusätzliche Stop kurzerhand in die Route eingebaut...und das war eine grandiose Entscheidung.

Die winzige südpazifische Insel Tuam gehört zur Siassi Gruppe in der Provinz Morobe. Nur rund 300 Menschen leben in einem kleinen Dorf, welches aus äußerst einfachen Holzhäusern und Hütten auf Stelzen besteht. Tuam und seine Einwohner entsprechen im weitesten Sinne noch dem was wir unter “Wilden” verstehen. natürlich hat auch hier die moderne Welt schon etwas Einzug gehalten, aber im Wesentlichen konnte Tuam seine ursprünglichen Geheimnisse und die Kultur erhalten.
Für die Einwohner war unser Besuch eine große Überraschung, denn die Nachricht, dass wir zu Besuch kommen ist nicht beim Chief des Dorfes angekommen. Wie auch? Hier gibt es weder Strom, noch Telefon oder Fax... Nachdem der Kapitän und der Lektor um Erlaubnis gefragt haben durften dann auch wir mit Zodiacs an Land fahren. Als Gastgeschenk hat die Europa viele Medikamente aus dem Bord-Hospital und Süßigkeiten für die Kinder sowie ein paar T-Shirts mitgebracht. Außerdem haben sich Bordarzt und mitreisende Ärzte bereit erklärt die Kranken und Verletzten des Dorfes zu untersuchen und ambulant zu behandeln.

Zur Begüßung erwarteten uns diverse Tanzgruppen mit dem landestypischen Sing-Sing Ritual. Dazu tragen sie bunte Trachten aus Blättern, Blüten, Muscheln und tierischen Stoßzähnen sowie Körperbemalung. Der Haarschmuck ist aus Balsaholz und Federn hergestellt.

Wie schon in Alotau waren die Menschen unglaublich freundlich, wenngleich etwas scheuer. Kein Wunder - immerhin kommt auf Tuam allerhöchstens einmal im Jahr ein kleines Schiff mit fremden vorbei. Nachmittags blieb dann noch ein wenig Zeit zum Schnorcheln im vorgelagerten Korallenriff.

Zum Abschied stand dann wirklich die gesamte Insel zum Winken am Strand. Three long blasts und eine Ehrenrundeum die ganze Insel, bevor die Europa zum nächsten Hafen Madang aufbricht.